Ob eine Idee sich durchsetzt, hängt nicht nur von den Bedingungen im Umfeld ab, sondern ganz stark von den Menschen, die diese Idee leben. Zwei Männer, die einen großen Anteil am Erfolg von YNCORIS in Dormagen haben, sind Stefan Prinz und Kevin Michels.
Montagmorgen, bei Stefan Prinz im Gebäude A 840 klingelt das Telefon. Ein Kunde aus dem CHEMPARK benötigt kurzfristig die Unterstützung eines Schlossers, ein Durchflussmesser ist defekt. Prinz schaut, welcher Kollege schnell verfügbar ist und stimmt die Arbeiten mit ihm ab. Seit zweieinhalb Jahren kümmert er sich in Dormagen um die Koordination der mechanischen oder elektrischen Aufgaben, schreibt Angebote, dokumentiert und organisiert. „A 840 ist eine zentrale Anlaufstelle und ich bin dort sehr gerne im Kontakt mit den Kolleg*innen und unseren Kunden.“ Davor hat er selbst draußen geschraubt, zuerst über eine Zeitarbeitsfirma bei Bayer im CHEMPARK Dormagen, dann als YNCORIS Mitarbeiter in den PSM-Betrieben in Hürth. Vor drei Jahren, als das Team in Dormagen erweitert wurde, kam er zurück an den Rhein.
ZUERST NUR KEVIN UND WILSON
Mann der ersten Stunde ist sein Kollege Kevin Michels. Seine Aufgabe war es 2015, die erste Werkstatt in Dormagen einzurichten, um dort Werksfahrräder zu warten. Die Umsetzung verzögerte sich. Michels stand bereit, doch niemand brachte sein Fahrrad vorbei. Ein Kollege aus der Fördertechnik, der gemeinsam mit ihm nach Dormagen gehen sollte, verließ die YNCORIS kurzfristig. Michels war allein – und das nicht nur für ein paar Wochen, sondern für mehr als ein halbes Jahr. Anfangs fand er es schön, ganz für sich zu sein und alles selbst regeln zu können. „Erst hatte ich genug mit dem Einrichten der Werkstatt und der Beschaffung von Material zu tun, aber schon bald fühlte ich mich einsam.“ Irgendwann kaufte er sich eine künstliche Palme, stattete sie mit einem breiten Grinsen und zwei Augen aus und nannte sie Wilson – in Anlehnung an den Volleyball im Film „Cast away“. Bis ein weiterer Kollege fest in Dormagen arbeitete, dauerte es insgesamt über ein Jahr.
EINE GROSSE FAMILIE
Heute sind Prinz und Michels Teil der engagierten 30-köpfigen Mannschaft von YNCORIS in Dormagen. Bei Stillständen, wie beim MZT-Betrieb, kommen noch einmal knapp 30 Fachkräfte aus Knapsack hinzu. Die Kolleg*innen aus dem Kernteam sind in der Betriebsbetreuung tätig, in der Prüftechnik, der Gefahrenmeldetechnik, der Fördertechnik, im Rotating Equipment mit Wartung und Instandhaltung von Maschinen beschäftigt sowie im Engineering. Manche Mitarbeitenden arbeiten fest in einem Betrieb, die meisten unterstützen dort, wo es gerade nötig ist. Apropos Unterstützung: Sie wird in Dormagen großgeschrieben – und zwar nicht nur die des Kunden, sondern auch die der Kolleg*innen untereinander. „Ob mit Werkzeug oder Rat und Tat: Das klassische Abteilungs- oder Schubladendenken gibt es hier nicht. Wir arbeiten eng zusammen und halten zusammen“, so Prinz. Zentraler Treffpunkt für alle ist der Pausenraum im Nachbargebäude A 8515. „Beim Frühstück und Mittagessen sitzen wir dort gemeinsam, tauschen uns aus, frotzeln und lachen."
WICHTIGER BEITRAG FÜR YNCORIS
Nicht nur personell, auch wirtschaftlich ging es seit 2015 steil bergauf. Heute setzt das Team mehr als elf Millionen Euro im Jahr um. „Die Menschen hier leisten einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens“, sagt Martin Wilhelm, Teamleiter Betriebsbetreuung NRW von YNCORIS. „Und wir haben die Chance, weiter zu wachsen und dadurch Veränderungen an anderen Standorten teilweise aufzufangen. Wir spüren: Die Kunden haben einen echten Bedarf und freuen sich, wenn wir ihnen helfen können.“ Dabei seien die Mitarbeitenden das Aushängeschild des Unternehmens. „Jede gute oder nicht so gute Leistung wird immer direkt der gesamten YNCORIS zugeschrieben.“
SPASS AN DER ARBEIT
Prinz und Michels arbeiten gern am Standort. Außer der guten Stimmung schätzt Prinz an seiner Arbeit in Dormagen die vielen Themen, die er frei bearbeiten kann und seinen großen Handlungsspielraum: „Das ist auch ein Zeichen des Vertrauens, dass uns unser Chef entgegenbringt.“ Für ihn ist die Nähe zum Zuhause ein weiteres Plus, denn er wohnt in Dormagen. Auch Michels fühlt sich wohl – selbst wenn sich manches, das sich in Knapsack ganz einfach umsetzen lässt, für die Dormagener schwierig gestaltet. Ob Betriebsversammlung, ein geplatzter Reifen oder ein spontanes Eis für alle im Sommer – all das erfordert deutlich mehr Organisationsaufwand. „Doch am Ende eines Tages zu sehen, was wir als Team alles gemeinsam geschafft haben – das macht einfach Spaß“, sind sich beide einig.