Social-Media-Kanäle von Azubis gibt es viele, oft werden sie jedoch eng begleitet von der Kommunikationsabteilung. YNCORIS geht bewusst einen anderen Weg – und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Es ist wieder Redaktionskonferenz. Acht Azubis aus unterschiedlichen Jahrgängen und Ausbildungsberufen sitzen im Teams-Meeting vor ihren Rechnern. Thema heute: Was sind die nächsten Posts von „YAzubis“ und wer übernimmt welche Aufgaben? Vorgesetzte sind nicht dabei, denn die Azubis von YNCORIS arbeiten komplett eigenverantwortlich. Ausbildungsleiter Dirk Borkenhagen steht bei Fragen bereit, hält sich sonst aber – genauso wie der Bereich Kommunikation – bewusst zurück. Nur wenige Regeln gelten. Bis auf Aussagen zu Politik oder Religion ist alles erlaubt, solange es andere nicht diskriminiert oder herabsetzt. Gesunder Menschenverstand ist das Stichwort. „Unser Ziel ist es, andere von der Ausbildung bei YNCORIS zu begeistern und gleichzeitig selbst Spaß mit Social Media zu haben“, sagt Carina Röttgen. Sie ist Industriekauffrau im dritten Ausbildungsjahr, Teil der „YAzubis“ und hat zusammen mit dem angehenden Industriemechaniker Quang Comes einen eigenen Podcast über die Ausbildung ins Leben gerufen. „Denn wir sind überzeugt, dass wir hier unglaublich viel ausprobieren dürfen und deutlich mehr Einblicke in Berufsbilder erhalten, als das für viele andere Azubis möglich ist. Das wollen wir an alle weitergeben, die auf der Suche nach einem guten Ausbildungsplatz sind.“ Die Azubis nutzen die Kanäle auch, um für Diversität zu werben, Fachbereiche oder Frauen in sogenannten „Männerberufen“ vorzustellen oder mit kreativen Ideen auf aktuelle Ereignisse im Unternehmen Bezug zu nehmen.
DER WEG ALS ZIEL
Über 450 Follower hat der Kanal bei Instagram, deutlich mehr als die rund 90 Auszubildenden des Unternehmens. Einzelne Reels oder Beiträge erreichen auch mehr als 2.000 Sichtungen – und das ohne Werbeunterstützung. Für Borkenhagen geht es dabei trotzdem nicht um die Frage nach möglichst vie len Klicks und Likes. Stattdessen sollen die Azubis selbstgesteuerte Gruppenarbeit erleben und daraus lernen, soziale Kompetenzen aufbauen, diskutieren, sich austauschen und Probleme eigenständig lösen. Über die Posts kommen sie darüber hinaus mit übergeordneten Themen, Experten und Führungskräften in Kontakt. „Außerdem ist es uns wichtig, ihnen die Möglichkeit zu bieten, Projekte umzusetzen, die mit dem eigentlichen Berufsbild nichts zu tun haben“, erklärt Borkenhagen. „Ausbildung soll lehr- und abwechslungsreich sein, aber auch einfach Spaß machen.“ Der Social-Media-Kanal „YAzubis“ ist daher nur ein Baustein, mit denen der Bereich den Blick über den Tellerrand fördert.
Auch ohne besonderen Fokus auf viele Follower kommen die Posts bei den Adressaten gut an. Borkenhagen: „Viele Bewerber kennen den Kanal bereits und finden gut, was die Azubis dort machen. Er ist daher bei der Entscheidungsfindung für viele ein Pluspunkt zugunsten von YNCORIS.“
GROSSE WERTSCHÄTZUNG
Neben der Ausbildungsleitung unterstützt auch die Geschäftsführung die Arbeit der Azubis. Das zeigt sich unter anderem in Investitionen in spezielle Hard- oder Software, beispielsweise für den Videoschnitt. Tätigkeiten für den Social-Media-Kanal gelten zudem in der Regel als Arbeitszeit – ganz gleich, ob virtuelles Redaktionstreffen oder die Zubereitung eines Kuchens mit YNCORIS-Logo am heimischen Herd, der für den nächsten Post benötigt wird. Trotzdem ist es für die Jugendlichen nicht immer einfach, sich Zeit im Arbeitsalltag freizuschaufeln. Steht beispielsweise ein Stillstand an, müssen die Kolleg*innen aus der Fachabteilung von der Dringlichkeit eines Projekts überzeugt werden. Auch das schult die Argumentationsfähigkeiten. „Das Verständnis für unser Projekt ist aber grundsätzlich groß, schließlich möchten wir neue Azubis für YNCORIS gewinnen“, so Comes. „Und das unterstützen alle.“
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Wie verläuft eigentlich eine Ausbildung bei Yncoris?