Wir sind ein Team: Man gibt acht aufeinander

YNCORIS stellt das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern vor: Sebastian Nüsgen ist seit 22 Jahren beim Malteser Hilfsdienst e.V. dabei. Die Hilfsorganisation ist in den Bereichen Notfallmedizin und Katastrophenschutz aktiv. Seit rund eineinhalb Jahren ist Sebastian Nüsgen bei YNCORIS Sachgebietsleiter Vorbeugender Brandschutz und Rettungsdienst. Im Ernstfall leitet er den Einsatz der Werkfeuerwehr. Routine im Ausnahmezustand gewann er als Leiter des Rettungsdienstes der öffentlichen Feuerwehr in Brühl.

Redaktion: Bei deinem Beruf würde man vermuten, du pflegst ein entspannendes Hobby wie Angeln, stattdessen gibst du dir auch privat die Herausforderung, in Sekundenschnelle auf Höchstleistung zu fahren.

Sebastian Nüsgen: „Das Hobby war zuerst da. Ich war zwölf Jahre alt und mit meinen Eltern in Euskirchen unterwegs am „Tag des Helfers“: In der Stadt präsentierten sich Hilfsorganisationen mit Info-Ständen. Die Malteser demonstrierten Einsatzübungen bei einem gestellten Verkehrsunfall. Das hatte mich fasziniert. Meine Eltern fragten, ob es eine Jugendgruppe gäbe. Es gab sie! Von dem Tag an war ich mit dabei. Mit 18 Jahren habe ich den Lehrgang zum Rettungssanitäter absolviert, parallel dazu eine Ausbildung als Mechatroniker: die Voraussetzung zur Berufsfeuerwehr. Aber bis heute – das sind mittlerweile 22 Jahre – bin ich dem Verein treu und fahre regelmäßig Rettungsdiensteinsätze bei den Maltesern.“

Gab es mal einen Einsatz, der dich an deine Grenzen brachte?

„Ja, den gab es. Vor rund drei Jahren führte ein Einsatz außerhalb, aufs Land: Ein Vater hatte seinen dreijährigen Sohn tödlich mit dem Traktor verletzt. Mein Sohn war damals genau in demselben Alter. Ich habe nach diesem Vorfall ein paar Monate pausiert und mich nur auf den Beruf konzentriert. Aber eben dieser, meine Arbeit als Feuerwehrmann und im Rettungsdienst, führte zur Entscheidung, bei den Maltesern wieder präsent zu sein.“

Einsätze zu fahren, weil du es kannst, weil du die Kompetenz und Befähigung dazu hast. Es ist doch im wahrsten Sinn des Wortes auch Nervensache: Der Sympathikus, Teil des vegetativen Nervensystems, treibt bei außergewöhnlichen Anforderungen einige in die Schockstarre oder Flucht, andere zu Höchstleistungen. So schlagen Stresssituationen manchen Menschen übel auf den Magen, andere liefern Leistung ab – besser denn je.

Aus dieser Perspektive habe ich es noch nicht betrachtet (lacht). Wie auch immer das persönliche Nervenkostüm ausgestaltet sein mag, ich denke, man kann ihm entwachsen, über seine Grenzen hinauswachsen. Teamplay ist ein Schlüssel dazu. Malteser, das ist ein Team. Das ist wie in einer Familie: Man gibt acht aufeinander.

„Wir sind ein Team. Das ist wie in einer Familie: Man gibt acht aufeinander.“

Teamgeist ist eine zentrale Komponente der Unternehmenskultur von YNCORIS.  

Ja, daher passt es perfekt! Bei YNCORIS bin ich in einer Führungsposition. Den Gegenpol dazu bildet das Arbeiten an der Basis bei den Maltesern. Wichtig ist mir dabei auch der direkte Patientenkontakt. Als Einsatzleiter kommen mir diese Erfahrungen zugute: Ich weiß, ich kann nachempfinden was Kollegen im Einsatz zu leisten haben. Mein Respekt und meine Wertschätzung für ihre Arbeit sind ihnen gewiss.

Von diesem Erfahrungstransfer profitiert das gesamte Team. Von der YNCORIS-Spende für den Malteser-Hilfsdienst e.V. wurden personalisierte Trinkflaschen angeschafft.

Bei den Maltesern erhalten alle Helfer kostenlos Getränke. Es gab diese Plastikwasserflaschen. Dann kommt ein Einsatz und die Wasserflaschen bleiben halb voll und offen zurück. Um Plastik einzusparen, wurde ein Wasserspender und personalisierte Mehrwegflaschen angeschafft für die hauptamtlichen Mitarbeiter. Mit der YNCORIS-Spende wurde dieses Projekt ausgeweitet auf die ehrenamtlichen Kollegen. Es ist ein schönes Team-Symbol: Jeder, der sich einbringt, ist wichtig.

Du hast Rettungsingenieurwesen studiert an der Universität Köln. Was kann man sich darunter vorstellen?

Das Grundstudium ist analog zum Studium Maschinenbau. In seiner Spezifizierung geht es um vorbeugenden Brandschutz, Brandschutzbedarfsplanung und auch rechtliche Zusammenhänge, genau das, was meinen Berufsalltag aktuell bestimmt: Ich berate Standortunternehmen in baulichen Angelegenheiten in puncto Brandschutz.

Du bringst deine fachliche Expertise ein und dies mit deiner umfassenden Praxis als Feuerwehrmann. Es ist gut zu wissen, dich dabeizuhaben im YNCORIS-Team!