„Best CO2 Utilisation“ prämiert. YNCORIS sponsert erneut den Preis

Die chemische Industrie braucht Kohlenstoff. Doch fossiler Kohlenstoff ist ein Hauptgrund für die Klimaprobleme. Um die alternative Nutzung von CO2 zu honorieren und Erfindungsgeist zu fördern, sponsert YNCORIS den Innovationspreis „Best CO2 Utilisation“.

Was sind die neuesten Trends in der Nutzung von alternativen Kohlenstoffquellen? Welche Lösungen haben innovative Unternehmen gefunden? Und welche Möglichkeiten bieten sich, diese Lösungen in die Praxis zu überführen? Solche Fragen stellen sich die Teilnehmenden an der „CO2-based Fuels and Chemicals Conference“. Die vom nova-Institut organisierte Veranstaltung in Köln und online gehört zu den weltweit bedeutendsten Konferenzen für die Nutzung von Kohlenstoffdioxid. Sie gibt es bereits seit 2012 und deckt auch in diesem Jahr die gesamte Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten ab, zum Beispiel in Form von Synthesegas, Methanol, Kerosin oder CO₂-Capture. „Wir unterstützen das Event durch einen Innovationspreis samt Pokal, weil wir von der internationalen Bedeutung der Veranstaltung überzeugt sind und sie eine ausgezeichnete Möglichkeit bietet, uns als Unternehmen sowohl im Engineering als auch im Standortbetrieb zu positionieren“, sagt Dr. Martin Lindmeyer aus dem Engineering von YNCORIS, der die Preise überreichte. Durch die Umstrukturierung des Engineerings mit seinem neu gegründeten“ Innovation and Technology Center“ könne YNCORIS die Trends auf solchen Veranstaltungen nun noch besser bündeln. „Wir erfahren hier, wo wir weiteres Know-how generieren sollten, um den Bedarf unserer Kunden optimal zu decken. Deshalb werden wir den Preis auch in den nächsten drei Jahren weiter sponsern.“

Beeindruckende Beiträge

Die vorgestellten Projekte sind nicht nur innovativ, sondern im Laufe der Jahre immer konkreter geworden. In diesem Jahr stellten sich mehrere Start-ups vor, die bereits den Schritt zur nächsten Skalierungsstufe gemacht haben. Einige Verfahren können schon mehrere tausend Betriebsstunden in kleineren Anlagen vorweisen. Lindmeyer: „Noch ist die CO2-Bepreisung von Emissionen aus fossilen Quellen niedrig und die Energiepreise hoch, doch wir sehen beispielsweise beim klimaneutralen Kerosin schon jetzt einen steigenden Bedarf. Die Perspektiven für die CO₂-Nutzung werden immer besser – und viele Unternehmen stehen mit ihren nachhaltigen Technologien in den Startlöchern.“

Die Preisträger

Für die Gewinner des Innovationspreises bedeutet die Wahl hohe Aufmerksamkeit in den Medien und Marketingmaßnahmen mit großer Reichweite. Das Besondere: Die Wahl der Preisträger erfolgt nicht durch einen kleines, vorab ausgesuchtes Gremium, sondern unabhängig von Unternehmensinteressen durch die Fachleute im Auditorium. In diesem Jahr waren es rund 230 Menschen aus 27 Ländern.

Mit großem Vorsprung gewann UP Catalyst den Preis für die „Best CO2 Utilisation 2025“. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, um CO₂-Emissionen in Kohlenstoffe, wie Graphit und Kohlenstoff-Nanoröhrchen, umzuwandeln. „Mit ihrer Lösung können sie über ein einfaches Verfahren hochreinen Kohlenstoff herstellen, wie er in Lithium-Ionen-Akkus benötigt wird. Das ist beeindruckend“, sagt Lindmeyer. Im Vergleich zur herkömmlichen Graphitherstellung verbraucht das Verfahren zudem deutlich weniger Energie.

Den zweiten Platz belegte die Far Eastern New Century Corporation aus Taiwan für das weltweit erste CO₂-basierte Non-Isocyanat Polyurethan (NIPU). Bei der traditionellen Herstellung dieses Kunststoffs kommen Isocyanate zum Einsatz, die die Gesundheit gefährden können. Diese Lösung reduziert die Kohlenstoffemissionen um bis zu 58 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren.

Den dritten Preis erhielt Oxylus Energy. Deren Kohlenstoff-Elektrolyse-Technologie wandelt industrielle Emissionen direkt in nachhaltiges Methanol um. Dabei kommen nur erneuerbarer Strom und Wasser zum Einsatz. Die Produktion arbeitet wettbewerbsfähig und ermöglicht dadurch nicht nur die Dekarbonisierung von Industrieemissionen, Methanol dient zudem als Ausgangsstoff für zahlreiche chemische Produkte.

Hintergrund:

Carbon Capture and Utilization (CCU)

Als Carbon Capture and Utilization steht für die Abscheidung und die anschließende Nutzung von Kohlenstoffverbindungen, meist in Form von Kohlendioxid (CO2) oder Kohlenmonoxid (CO), bei denen der Kohlenstoff erneut genutzt wird. Der Kohlenstoff dient nach Aufbereitung direkt oder indirekt zur Bereitstellung kohlenstoffhaltiger Produkte. Neben Recycling und Biomasse gilt die CO2-Nutzung als einer der Hauptbausteine für die Versorgung mit erneuerbarem Kohlenstoff in der chemischen Industrie.