Mit seinem charakteristischen Bart ist Werner Bachem aus dem Business und Sales Management von YNCORIS seit langem im Chemiepark bekannt. Dass auch seine Tochter, Linda Dzida, im Unternehmen arbeitet, wissen viele nicht. Beide bilden die dritte und vierte Generation ihrer Familie auf dem Knapsacker Hügel. Privat ist die Arbeit jedoch selten Thema, denn die beiden verbindet mehrere gemeinsame Hobbies.
Dass Werner Bachem und Linda Dzida Vater und Tochter sind, sorgt immer wieder für Überraschung bei den Kolleg*innen. Denn die Familienbande lassen sich auf den ersten Blick nicht erkennen: ein anderer Name, keine auffallende äußerliche Ähnlichkeit. „Eigentlich fast ein bisschen schade, dass wir das ‚Geheimnis‘ nun lüften“, sagt Bachem. Die beiden gehören zu den Mitarbeitenden in Knapsack, die auf eine lange Familientradition vor Ort zurückblicken können. Mit Dzida arbeitet die vierte Generation auf dem Hügel. Gab es da einen gewissen Druck, in die Fußstapfen der Generation davor zu treten? „Gar nicht“, sagt Bachem. „Meine Eltern sind sehr offen. Ausschlaggebend war eher der Beruf und ein attraktiver Arbeitgeber rund um Erftstadt.“ Ähnlich sieht es sein Vater, Michael Bachem: „Wir haben über alles gesprochen, aber Ratschläge habe ich keine gegeben. Schließlich muss jeder seinen eigenen Weg gehen.“ Auch Dzida zog es erstmal weg aus dem Rhein-Erft-Kreis. „Dass ich jetzt im Chemiepark arbeite, liegt eher daran, dass ich wieder näher bei meiner Familie wohnen und arbeiten wollte.“ Die Welt ist klein – auch in Knapsack: Dzidas erster Vorgesetzter 2011 im Auftragsservice war ein ehemaliger Kollege ihres Vaters.
DEINE WELT, MEINE WELT
Während Großvater Michael sich regelmäßig zum Mittagessen mit seinem Vater traf, sahen sich Michael und Werner eher selten. „Die organische und die anorganische Werkstatt lagen damals in unterschiedlichen Welten“, so Michael Bachem. Gerne erinnern sich beide aber an gemeinsame Stillstandsarbeiten, zum Beispiel in den Anlagen der heutigen Westlake Vinnolit.
Ähnlich läuft es bei Werner Bachem und seiner Tochter. Im normalen Berufsalltag haben sie eher wenig miteinander zu tun – abgesehen von einem gemeinsamen Kaffee hier und da. Die familiären Bande im Chemiepark schätzen sie trotzdem. Dzida: „Wenn wir mal Redebedarf haben, ist sofort ein großes Verständnis des anderen da.“ Auch rein praktisch gibt es Vorteile – zum Beispiel beim Austausch von Sachen für den 6-jährigen Enkel.
FAMILIENBANDE
Michael Bachem sprach auch nach Feierabend häufig mit seinem Stiefvater und den Kollegen über die Arbeit: „Wir haben das gern gemacht.“ Die beiden nachfolgenden Generationen versuchen, das bei ihren häufigen privaten Treffen konsequent zu trennen. Denn auch so gibt es viel zu bereden: Bei beiden stehen die Familie, Wandern und Rennsport hoch im Kurs. Bachem: „Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist für uns eine Pflichtveranstaltung. Dorthin fahren wir mit allen, die noch mobil sind. Selbst der Enkel ist dabei – natürlich mit Ohrenschützern ausgerüstet.“
Bachem und Dzida verbindet ein weiteres Hobby: Wandern. Dabei laufen die beiden nicht einfach ein, zwei Stündchen durch Feld und Wald, sondern legen gemeinsam bis zu 50 Kilometer am Stück zurück. Während der Pandemie umwanderten sie unter anderem die Nordschleife des Nürburgrings, mit Steigungen bis zu 18 Prozent. Dann geht es morgens früh um vier Uhr oder auch mal nachts los. Im letzten Herbst haben die beiden alle Gipfel des Siebengebirges an einem Stück abgelaufen. „Sogar mit Umweg, denn wir hatten uns verquatscht und den Abzweig verpasst“, schmunzelt Dzida. „Wir können aber auch sehr gut nebeneinander schweigen.“
„KNAPSACK IST AUCH FAMILIE“
Familien, wie die Bachems, sind im Chemiepark selten. „Aber irgendwie war und ist Knapsack auch Familie“, sind sich Großvater, Vater und Tochter einig. „Das sieht man zum Beispiel im Karneval im Feierabendhaus“, meint Werner Bachem. „Wir besuchen ihn jetzt schon seit mehr als 25 Jahren mit mindestens zwei Generationen und treffen dort immer alte Freunde und langjährige Kolleg*innen. Das ist fast wie bei einem großen Familientreffen.“
Der Urgroßvater
Schon Werner Meie arbeitete in Knapsack, erst am Karbidofen, dann beim Phospor. Er starb jung. Seinen Sohn Michael überzeugte er, sich auf dem Hügel zu bewerben. Kurze Zeit arbeiteten sie sogar an der Waage zusammen.
Der Großvater
Michael Bachem, heute 84 Jahre alt, fing nach seiner Ausbildung in Köln 1963 als Schlosser in der organischen Werkstatt an. Später arbeitete er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 in der Abwasserreinigung.
Der Vater
Werner Bachem startete nach seiner Ausbildung zum Betriebsschlosser zuerst bei Hoechst in der „Phosphor- Werkstatt“ – damals hieß das Werk auch einfach „op de Chemische“. Seit vielen Jahren ist er Sales Manager bei YNCORIS.
Die Tochter
Linda Dzida absolvierte ihre Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation bei der Telekom. Mit dem Umzug in den Rhein-Erft-Kreis kam auch der Wunsch nach einem Arbeitsplatz in der Nähe. Bei ihrem Einstieg bei YNCORIS 2011 kannte sie bereits einige Kolleg*innen. Seit 2019 ist sie dort als Sachbearbeiterin Energieanlagen im Standortbetrieb tätig.