Wer später einmal in Richtung Hürth-Süd fährt, wird zu­nächst Straßen sehen, einen LKW-Parkplatz, das Torhaus und einen Zaun. Das ist der Bereich, den YNCORIS erschließt. Kann das denn wirklich so aufwändig sein? Es kann. Denn ent­scheidend ist, was dahinter oder dar­unter steckt. Ein einfaches Beispiel: das Torhaus. Damit dort später Mitarbei­tende des Werkschutzes LKW-Fahrer in Empfang nehmen und Zugangsberech­tigungen ausstellen können, müssen Strom und Wasser her, Kanalisation, ein IT-Netz, Brandmeldetechnik, Sanitär­anlagen, Computer, Mobiliar und noch einiges mehr. Für den Bau und Betrieb sind gesetzliche Anforderungen einzuhalten und behördliche Genehmigun­gen nötig. Alles muss außerdem an den Werksteil Hürth und die bestehenden Systeme angebunden sein. Vieles ist voneinander abhängig.

PLANUNG IN REKORDZEIT

Vor rund einem Jahr startete das Pro­jektteam mit seinen Aktivitäten. „Die sogenannte Basiserschließung von Hürth-Süd ist eine Erweiterung des Chemieparks um etwa 20 ha. Sie dient der Versorgung und dem Betrieb ei­ner fortschrittlichen Sortier- und Recyclinganlage von LyondellBasell, um das Problem der Kunststoffabfäl­le zu lösen und die Kreislauffähigkeit von Kunststoffen zu erhöhen“, sagt Programmmanager Alexander Porzsolt. „Bei so etwas mitzuwirken, ist eine große Herausforderung für alle Betei­ligten. Aus diesem Grund ist jeder mit sehr viel Herzblut dabei.“

Alexander Porzsolt, Christoph Wilp und Georg Klinkhammer (v.l.n.r.) im Interview

Nach einer ersten Vorplanung folgte die Entwurfsplanung. Das Pro­jektteam startete zunächst mit „Über­schriften“ und erarbeitete sich dann immer mehr Details. Zuerst ging es beispielsweise nur um Strom, Wasser und Abwasser, aber auch um Logistik und Werkschutz. Parallel dazu entwarf das Team die Gesamtinfrastruktur mit den Gebäuden, Straßen und weiteren Teilen. „Neben den Planungen in den Standortbetrieben unterstützt hier das Engineering mit seinen erfahrenen Spezialisten“, erklärt Engineering Manager Christoph Wilp. Das Team steht regelmäßig in Kontakt mit dem Kunden LyondellBasell. Denn auch wenn das Unternehmen die Infrastruk­tur auf dem Produktionsgelände selbst aufbaut, müssen alle nötigen Anschlüs­se geplant und vorbereitet werden.

Ein Jahr ist daher ein sehr kurzer Zeitraum, um vom leeren Blatt zu einer belastbaren Grundlage zu kommen. „Wir sind immer auch abhängig von den behördlichen Genehmigungen – und die gibt es nicht von heute auf morgen“, so Projektleiter Georg Klinkhammer. Das Team musste daher entscheiden, welche Arbeiten sich ohne hohes Risi­ko vorab schon weiterverfolgen ließen. „Durch unsere Genehmigungsabtei­lung mit ihrem großen Verständnis für die Anforderungen und Abläufe bei den Behörden konnten wir hier viel Zeit sparen“, so Klinkhammer weiter.

EXPERTISE AUS DEM NACHBARBÜRO

Gerade solche Spezialist*innen ma­chen den Unterschied. Denn ob zum Thema Brandmeldetechnik, IT-Infra­struktur, Schließsysteme oder Tore und Schranken – für die meisten Themen gibt es Expert*innen bei YNCORIS, die sich sowohl in Fachfragen als auch im Chemiepark auskennen und Kon­takte zu den richtigen externen Part­nern haben“, sagt Porzsolt. „Das ist ein großer Vorteil und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir sehr gut in der Zeit liegen.“

Insgesamt arbeiten an die 50 Perso­nen bei YNCORIS an der Planung und Umsetzung. Sie haben gut vorgelegt. Die Baustelle in Hürth-Süd ist eingerichtet. Mitte März starten die Hoch- und Tief­bauer mit ihrer Arbeit. Es geht voran, wenn jede Menge Hände und viele cle­vere Köpfe gut zusammenarbeiten.

WER MACHT WAS?

Bauherr
Der Bauherr ist der wirtschaftlich und rechtlich verantwortliche Auf­traggeber eines Bauprojekts. Für Hürth-Süd sind es unterschiedliche Bereiche des Standortbetriebs, die in die Erweiterung der Infrastruktur investieren. So errichtet der Bereich Energietechnik ein Schalthaus mit Hauptkabeltrasse sowie eine Trinkwasserversorgung und der Bereich Facility Management neue Kanalnetze, Gebäude und Verkehrswege.

Programmmanager
Das Projekt ist so umfassend, dass YNCORIS einen Programm­manager eingesetzt hat. Er bildet die Schnittstelle zur Projektlei­tung, der Geschäftsleitung von YNCORIS sowie zu den internen und externen Kunden. Programm­manager ist Alexander Porzsolt.

Projektleiter
Der Projektleiter steuert das gesamte Projekt und sorgt dafür, dass beispielsweise Termine und Budgets eingehalten werden. Er steht im engen Austausch mit den verschiedenen Fachprojekt­leitern. Sie betreuen einzelne Fachgebiete gemeinsam mit den Experten aus den Teams. Projekt­leiter ist Georg Klinkhammer.

Engineering Manager
Für den Ausbau von Hürth-Süd sind umfangreiche Entwicklungs­planungen nötig. Der Engineering Manager behält den Überblick über diese Planungen – sowohl im Hinblick auf die Technik, als auch auf das Budget. Enginee­ring Manager ist Christoph Wilp.

Kunde
Beim Aufbau von Hürth-Süd gibt es einen externen Kunden: LyondellBasell. Hinzu kommen weitere interne Kunden. Das sind Fachbereiche von YNCORIS, die später auf dem Gelände Leis­tungen erbringen werden. Dazu zählen der Werkschutz, die Werk­feuerwehr und die Logistik.