Weiterentwicklung: Dranbleiben lohnt sich

Ob Kunden eine Leistung als ordentlich empfinden oder davon begeistert sind, hängt fast immer von den beteiligten Menschen und ihrem Engagement ab. Die Förderung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern ist daher für den Erfolg der YNCORIS besonders wichtig. Denn damit gewinnen Mitarbeiter und Unternehmen. Markus Gillner aus dem Bereich Anlagenservice und -technik (AST) hat von einer solchen Förderung profitiert.

Seit kurzem sitzt Gillner im ehemaligen Leverkusener Smart Center und koordiniert von dort die Aufgaben des Site Managements vor Ort. Als Operations Manager muss Gillner gut vernetzt sein und die Produkte und dazugehörigen Ansprechpartner kennen. Zu seiner Arbeit gehört auch jede Menge Organisatorisches, denn der Umzug der Werkstatt aus dem Gebäude im Chempark-Gelände ist noch nicht komplett abgeschlossen. Viel Verantwortung für den 32-Jährigen, doch er fühlt sich gut vorbereitet und jederzeit unterstützt. Ein Grund dafür ist eine Weiterbildung im Instandhaltungsmanagement an der Hochschule ESMT in der Nähe von Köln, die er vor kurzem erfolgreich abgeschlossen hat.

Führungskompetenzen aufbauen

Diese Weiterbildung soll Gillner unter anderem auch auf mögliche weitere Führungsaufgaben vorbereiten. In zwei, jeweils einwöchigen Modulen lernte er viel über Management Systeme, Instandhaltungscontrolling, Verhandlungs- und Fremdfirmenmanagement sowie Ziele, Strategien und Aufgaben in der Instandhaltung. Die Dozenten an der privaten Hochschule sind Professoren, die auch an anderen Universitäten lehren. „Das war am Anfang schon ein wenig einschüchternd“, sagt Gillner. „Die meisten meiner Kollegen im Seminar hatten studiert und die Themen waren dementsprechend anspruchsvoll.“ Im Anschluss mussten die Teilnehmer neben der schriftlichen Abschlussprüfung eine Projektarbeit aus dem konkreten Arbeitsumfeld erstellen, vor mehreren Professoren sowie allen Teilnehmern präsentieren und kritische Fragen dazu beantworten.

Eine solche Weiterbildungsmaßnahme ist eine Herausforderung, trotzdem hat es sich für Gillner gelohnt. Obwohl er durch seine Technikerausbildung bereits mit kaufmännischen Themen zu tun hatte, erfuhr er im Seminar betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, die ihm einen ganz anderen Blick auf seine Arbeit und seine Aufgaben ermöglichten.  „Ich habe nicht nur fachlich viel gelernt, sondern auch Kontakte zu Kollegen in der Instandhaltung aufgebaut. Mit ihnen kann ich mich austauschen, sie sehen mich und die YNCORIS aber auch als potenziellen Dienstleistungspartner.“ 

Führungsnachwuchs aus den eigenen Reihen

Ein Seminar an der ESMT ist eine Möglichkeit, erfahrene Praktiker auf Führungsaufgaben in der Instandhaltung vorzubereiten. „Instandhaltungsmanagement mit dem Schwerpunkt Maintenance  liegt aktuell kaum im Fokus der Universitäten“, sagt Sven Meurer, Gillners Vorgesetzter und selbst Absolvent des Programms. „Die ESMT ist eine der wenigen Hochschulen, bei denen erfahrene Praktiker einen tiefen Einblick in das Management von Instandhaltungen bekommen.“

Gillner, der bereits seit seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei der YNCORIS arbeitet, war von Anfang an überzeugt, das richtige Unternehmen für sich gefunden zu haben. Für ihn war es daher wichtig, Verantwortung zu zeigen, die eigene Komfortzone zu verlassen und Veränderungen als Chancen zu sehen. Er sagt aber auch: „Ich hatte bisher immer Vorgesetzte, die mir etwas zugetraut haben und bei denen ich viel selbständig arbeiten konnte. Das hat mich motiviert.“

​Moderner Führungsansatz gefragt

Im Bereich AST gehen in den nächsten 10 Jahren rund 30 Prozent aller Führungskräfte in den Ruhestand. Damit der Nachwuchs in neue Aufgaben hineinwachsen kann, ist eine moderne Führungskultur mitentscheidend, eine Kultur, die Mitarbeiter fördert und unterstützt. Denn viele jüngere Mitarbeiter haben andere Ansprüche an Führung, erwarten mehr Mitspracherecht, Authentizität und eine offene Informationspolitik. Moderne Führung bedeute aber auch, dass Führungskräfte sich mit strategischen Aufgaben befassen und operative Aufgaben verstärkt delegieren. Ein Beispiel Im Bereich AST sind die Operations Manager. Sie entlasten den Teamleiter von operativen Tätigkeiten, so bleibt diesen mehr Zeit für die Steuerung und Ausrichtung der Produkte sowie Kunden- und Personalentwicklungsthemen. Für Mitarbeiter ergeben sich dadurch viele Chancen, Führungsverantwortung zu „schnuppern“ und eigene, vielleicht sogar unerkannte Stärken zu nutzen. Gerade an den externen Standorten seien die Chancen enorm hoch, findet Gillner: „Hier kann man neue Themenfelder kennenlernen und so Dinge für sich entdecken, an die man so vielleicht nicht gedacht hätte.“ Damit beide Seiten die nächsten Schritte gemeinsam planen und vorbereiten können, ist ein vertrauensvoller Umgang mit Chef und Kollegen essentiell. Schließlich sollen am Ende alle von solchen Entwicklungsmaßnahmen profitieren: Mitarbeiter, Team und Unternehmen.​