Es drückt, es pocht, es schmerzt. Über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland leiden an Fußproblemen – das sagen jedenfalls aktuelle Studien. Doch in vielen Fällen versprechen Einlagen Abhilfe. Was liegt also näher, als solche Einlagen auch bei der Arbeit zu tragen, gerade wenn man den ganzen Tag auf den Beinen ist.
Wenn Sie in explosionsgeschützten Bereichen arbeiten, können Sie dort jedoch bei weitem nicht jede Einlage tragen. Was Sie brauchen, sind orthopädische Sohlen, die exakt zu Ihren Sicherheitsschuhen passen und von einem zertifizierten Orthopädieschuhtechniker speziell für Ihr Modell hergestellt wurden. Aber warum ist das nötig?
Im Sicherheitsschuh sind leitfähige Teile eingearbeitet, die durch den gesamten Schuh verlaufen und den direkten Kontakt zwischen dem Körper des Trägers und dem Boden herstellen. Sie verhindern, dass sich die elektrische Ladung, die wir zum Beispiel durch synthetische Kleidung oder Gummisohlen aufnehmen, über Funken entlädt. Die Energie wird stattdessen kontinuierlich abgeleitet.
Ihre Einlegesohle muss daher an die leitfähigen Teile Schuhs anknüpfen und sie weiterführen – zum Beispiel durch ein leitfähiges Band im Schaft. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie im Betrieb Funken sprühen. Und im Gegensatz zum Geistesblitz kann diese Art Entladung in Ex-Schutz-Bereichen fatale Folgen haben.
Wie immer in Deutschland gibt es auch hierfür eine Regel, nämlich die DGUV-R 112-991 der Berufsgenossenschaften. Die Hersteller von Sicherheitsschuhen unterziehen ihre Prototypen auf dieser Grundlage einer EG-Baumusterprüfung. Die Prototypen der Einlagen, die der Schuhtechniker später für Sie anfertigt, müssen also immer mit dem Sicherheitsschuh gemeinsam zertifiziert werden. Die Hersteller geben deshalb vor, wer orthopädische Einlagen für ihre Modelle anfertigen darf, damit die Schuhe ihre Sicherheitsfunktionen auch weiterhin erfüllen.
Aus diesem Grund dürfen Sie auch Ihre bereits vorhandenen „Ex-Schutz-Einlagen“ nur dann in andere Sicherheitsschuhe übernehmen, wenn das neue Modell mit Ihrem bisherigen exakt baugleich ist. Alle Sicherheitsschuhe mit mindestens der Kennzeichnung S1 sind übrigens grundsätzlich antistatisch. In vielen finden Sie außerdem das gelbe ESD-Zeichen. Ein solcher Schuh ist ebenfalls antistatisch, erfüllt aber eine strengere Norm.
Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihre Einlage auch wirklich zum Schuh passt, sollten Sie Ihre Fachkraft für Arbeitssicherheit, Ihre Gesundheitsabteilung oder die Kollegen aus dem Einkauf ansprechen. Sie können alles in die Wege leiten oder Ihnen den richtigen Orthopädieschuhtechniker vermitteln. Viele Unternehmen übernehmen bei einer ärztlichen Bescheinigung außerdem die Kosten für die Einlagen.
Übrigens, theoretisch können sogar Socken isolieren. Allerdings schwitzt der Mensch in seinen Schuhen stark genug und diese Feuchtigkeit reicht aus, um für eine gute Leitfähigkeit zu sorgen. Schweißfüße sind eben doch für etwas gut.