Viele neu entwickelten Wirkstoffe und Arzneimittel sind heute wirksamer als noch vor Jahren. Die geringe Dosierung bringt für Patienten häufig Vorteile, sie macht jedoch den Herstellungsprozess für Anlagenbetreiber immer komplizierter und langsamer. Denn eine gefährliche Exposition eines Produktionsmitarbeiters ist schon mit sehr kleinen Mengen möglich. Besonders kritisch sind beispielsweise Zytostatika und Hormone, die sogenannten CMR-Stoffe (Cancerogene, Mutagene, Reproduktionstoxische Substanzen) sowie sensibilisierende Produkte.
Die Anforderungen an Ihr Containment hängen stark davon ab, wie wirksam bzw. gefährlich der von Ihnen hergestellte Stoff ist. Erste Hinweise zu den sogenannten „Arbeitsplatzgrenzwerten“ – im Englischen „Occupational Exposure Limit“ oder kurz „OEL“ genannt – erhalten Sie in seltenen Fällen durch die technische Regel für Gefahrstoffe „TRGS 900“, meist existieren solche Werte jedoch nicht. Bei neuen Substanzen liefern nur Studien - am Tier oder am Menschen - die erforderlichen Daten.
Containments (engl. für Einhausung oder Eindämmung) sollen deshalb eine Barriere zwischen Prozess und Umgebung schaffen und die Mitarbeiter in der Produktion schützen. Dazu müssen Sie als Hersteller allerdings wissen, welchen Gefährdungen Ihre Mitarbeiter im Verfahren konkret ausgesetzt sind. In diesem Praxistipp lesen Sie, wie Sie Ihren Bedarf ermitteln und die erforderliche Güte Ihres Containments bestimmen.