Gespendet: Knapsacker Feuerwehrfahrzeuge fahren jetzt in Bulgarien und der Ukraine

Über zwei ausrangierte Fahr­zeuge der Werkfeuerwehr im Chemiepark Knapsack freuen sich Feuerwehrleute in der Ukraine und in Bulgarien. Das Drehleiterfahr­zeug wurde nach Peremyschljany, eine Partnerstadt Hürths, überführt, das Tanklöschfahrzeug 24/50 nach Sliven am Schwarzen Meer.

Obwohl die Regionen im Westen der Ukraine nicht ganz so stark vom Krieg betroffen sind, wird auch im Gebiet von Peremyschljany durch russische Rake­tenangriffe Infrastruktur zerstört. Es gibt Stromausfälle und Luftalarm. Die örtliche Feuerwehr ist bei Räumungs­einsätzen und Wiederaufbauarbeiten im Umland unterwegs. Zudem reicht der Fuhrpark nach einer Gemeindever­größerung nicht mehr aus. Aufgrund des Krieges fehlt es aber an Geld.

Nun erhielten die ukrainischen Einsatzkräfte Hilfe aus Hürth in Form eines noch gut erhaltenen Drehleiter­fahrzeugs, welches aus dem Chemie­park Knapsack stammt. YNCORIS wollte es ursprünglich verkaufen. Jedoch erfuhr Ralf Lassmann, Leiter der Werkfeuerwehr, vom Bedarf in Peremyschljany. Der dortige Leiter der Feuerwehr und Hürths Bürgermeis­ter Dirk Breuer meldeten Interesse an dem Fahrzeug an. YNCORIS überließ es für einen symbolischen Euro der Stadt Hürth, die es im Rahmen der Ukrainehilfe übergab.

„Das Fahrzeug ist noch gut in Schuss, musste aber aufgrund ge­stiegener Anforderungen an die Leis­tungsfähigkeit der Einsatzfahrzeuge für den Chemiepark ersetzt werden“, erklärt Christoph Kappenhagen, Ge­schäftsleitung YNCORIS. „Als Hürther Unternehmen freut es uns sehr, hiermit unsere ukrainische Partnerstadt in ih­rer Not unterstützen zu können.“

Vor der Übergabe waren noch einige Instandsetzungsmaßnahmen notwen­dig, für die nach Beantragung durch die Stadt Hürth eine Zuwendung in Höhe von 21.188 Euro genehmigt wurde. Die Mittel kamen von der Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundes­ministeriums für wirtschaftliche Zu­sammenarbeit und Entwicklung. „Wir freuen uns, dass ein nach wie vor tech­nisch gutes Gerät zur Menschenret­tung und Gefahrenabwehr dort zum Einsatz kommt, wo es benötigt wird“, betont Lassmann.

GROSSER TANK WILLKOMMEN

Gleiches gilt für das TLF 24/50. Der Kontakt nach Bulgarien ergab sich durch Krasimir Petrov, einen Mitar­beiter der Werkfeuerwehr mit bulga­rischen Wurzeln. Er erfuhr, dass die Feuerwehr in Sliven teils auf veraltete Technik zurückgreifen muss.

„Es gibt in Sliven Industriean­siedlungen, großflächige Laven­delfelder und Waldgebiete, so dass potenzielle Brandgefahr besteht“, stellt Lassmann fest. „Unser früheres Tanklöschfahrzeug verfügt über einen Löschwassertank, der bis zu 5.000 Liter fasst, sowie einen Dachwasserwerfer und ist somit vorzüglich für die Belan­ge der bulgarischen Kollegen geeignet.“

In Absprache mit der Geschäftslei­tung von YNCORIS wurde das TLF der Stadt gespendet. Zur Überführung be­suchten zwei bulgarische Feuerwehr­männer die Werkfeuerwehr, die Petrov dann auf der mehr als 2.000 Kilometer langen Strecke nach Sliven begleitete. „Das Fahrzeug ist dort in guten Hän­den“, weiß Lassmann.

Christoph Kappenhagen (2.v.r.) und Bürgermeister Dirk Breuer (l.) freuen sich mit Oleksandr Zozulya (2.v.l.), Bürgermeister von Peremyschljany, und Patrick Kasten vom Partnerschaftsverein Hürth über die Spende